Bei der Kinderleichtathletik (KiLa) geht es darum, die Jüngsten an den Sport heran zu führen. Zudem steht der Teamgedanke im Mittelpunkt.
(von Berit Richter und Steffen Droske)
Ilmenau. 100-Meter-Lauf, Hochsprung, Weitsprung, Kugelstoßen – Leichtathletikdisziplinen, die jeder kennt. Um den Nachwuchs an diese heranzuführen hat der deutsche Leichtathletikverband vor einigen Jahren die Kinderleichtathletik für die Altersklassen U8, U10 und U12 eingeführt. „Es ist eher eine spielerische Leichtathletik“, erklärt Steffen Droske, Sichtungstrainer Westthüringen des Thüringer Leichtathletikverbandes. Ziel ist es, mit einem abwechslungsreichen Portfolio an Wettbewerben den Kindern Spaß an der Leichtathletik zu vermitteln und erste Grundlagen für ein späteres zielgerichteteres Training zu legen. „Wir wollen nicht, dass Kinder mit acht Jahren immer das gleiche trainieren“, so Droske weiter. So umfasst die Kinderleichtathletik zum Beispiel eine „Biathlon-Staffel“ bei dem Laufen und Werfen kombiniert wird, oder einen Zielweitsprung. Zudem steht der Teamgedanke im Mittelpunkt. „Leichtathleten sind ja schon Individualsportler, aber hier geht es um das Team. Es muss mindestens aus sechs und kann maximal aus elf Sportlern bestehen“, erklärt Steffen Droske. „Zudem müssen mindestens ein Mädchen und ein Junge im Team sein“.
Erster Wettkampf seit Sanierung
Genau solche Kinderleichtathletik war am Samstag im Ilmenauer Hammergrundstadion zu erleben. Erstmals seit dessen Sanierung hatte der LSV 1971 Ilmenau einen Wettkampf ausgerichtet und zwar den letzten der insgesamt vier Vorentscheide – je zwei in Ost- und Westthüringen – für das am 23. November in der Erfurter Leichtathletikhalle stattfindende Finale des KiLa-Cups. In Thüringen fand die Kinderleichtathletik keinen so großen Anklang. „Deshalb haben wir vor drei Jahren überlegt, wie kann man das ein bisschen attraktiver machen“, erzählt Steffen Droske. Ein erster Wettkampf in Erfurt kam so gut an, dass man mittlerweile mit Vorentscheiden arbeiten muss. Beim Heimwettkampf sicherte sich die U8 des LSV 1971 Ilmenau den Einzug in das Landesfinale. In den anderen Altersklassen wurde dies knapp verpasst. „Ich bin trotzdem zufrieden. Alle haben richtig schön gekämpft“, lobt Vereinsvorsitzende Rose-Marie Müller ihre Schützlinge. Rund 100 Kinder aus vier Vereinen hatten sich am Wettkampf beteiligt. In der U10 qualifizierten sich die LG Erfurt und der Gothaer Lac fürs Finale, in der U12 waren es die Mannschaften aus Bad Salzungen und Gotha. Vier Disziplinen aus dem KiLa-Portfolio waren je Altersklasse ausgewählt worden. „Zum Beispiel gab es eine Weitsprung-Staffel“, erzählte Steffen Droske. „Der erste Läufer springt, hebt nach der Landung den Arm, dann läuft der nächste los. Welches Team innerhalb von drei Minuten die meisten Punkte erzielt, gewinnt.“ Während für die U8 und U10 diese Staffel auf dem Wettkampfprogramm stand, kämpfte die U12 im Scher-Hochsprung. Zudem gab es für alle Jahrgänge einen Sprintwettbewerb, Schlagballweitwurf und eine Hindernisstaffel.
Dank an Organisatoren
„Für uns als Ausrichter war es ein wahnsinnig erfolgreicher Wettkampf“, sagt Rose-Marie Müller, verhehlt dabei natürlich nicht, dass viel Arbeit in Vorbereitung und Durchführung floss. „Alle haben toll mitgezogen, Übungsleiter, Eltern und Sportler“, so die LSV-Vorsitzende. Von Steffen Droske gibt es „ein großes Lob an Ilmenau“ – und zwar gleich in doppelter Hinsicht. „Einerseits ist es toll, dass so viele Kinder in Ilmenau zur Leichtathletik kommen. Zum anderen ist der Hammergrund ein ganz tolles Stadion. Ich bin begeistert von der Anlage und ihrer Ausstattung.“ Der LSV 1971 Ilmenau habe sich als Gastgeber „wunderbar präsentiert“. „Es war eine Super-Veranstaltung, super vorbereitet, super-engagierter Verein. Die Kampfrichter, die Versorgung – alles hat wunderbar funktioniert“, lobt Steffen Droske. Weshalb er sich wünschen würde, „dass in Ilmenau öfters was für Kinder und Jugendliche stattfindet.“ Gerne kommt der Landesverband auch im nächsten Jahr mit einem KiLa-Cup-Vorentscheid wieder.